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PKV

Was bewirken Alterungsrückstellungen in der privaten Krankenversicherung

In der Regel erwarten Personen, die privat krankenversichert sind, dass ihre Versicherungsbeiträge größtenteils stabil bleiben, insbesondere im Alter. Vermittler argumentieren oft, dass Rückstellungen für das Alter dazu beitragen würden, Beitragssteigerungen zu verhindern. Jedoch kommt es häufig trotzdem zu Beitragserhöhungen.

Wie werden Alterungsrückstellungen gebildet

Die Kalkulation der Beiträge in der Privaten Krankenversicherung (PKV) basiert auf versicherungsmathematischen Prinzipien und ist äußerst komplex. Aufgrund der hohen Bedeutung dieses Versicherungsbereichs müssen die Beiträge sorgfältig berechnet werden. Mit zunehmendem Alter steigt das Krankheitsrisiko, was zu höheren Behandlungskosten führt. Um den Anstieg der Beiträge im Alter zu dämpfen, werden während der Vertragslaufzeit Alterungsrückstellungen in Form von verzinsten Rücklagen gebildet. Diese Rückstellungen sollen dazu dienen, die steigenden Kosten im Alter auszugleichen und einen möglichst gleichbleibenden Beitrag über die Vertragsdauer sicherzustellen. Trotzdem kommt es regelmäßig zu Beitragserhöhungen für Versicherte, auch im Alter. Anders als oft angenommen, gibt es keine Grenze für die Höhe des Beitrags in der PKV im Vergleich zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Eine Begrenzung auf den Höchstbeitrag der GKV gilt nur für die Sozialtarife Basis- und Standardtarif der PKV.

Das Krankheitsrisiko wird innerhalb der PKV stets einer Gruppe gleichaltriger Personen zugeordnet, nicht einer einzelnen Person. Auch die Beitragsberechnung erfolgt auf kollektiver Basis. Ein individueller Gesundheitszustand oder das Älterwerden führen daher nicht automatisch zu einer individuellen Beitragserhöhung. Die Alterungsrückstellungen ermöglichen es Versicherungsnehmern, im Vergleich zu gleichaltrigen Neukunden niedrigere Beiträge zu zahlen.

Ein Teil der Rückstellungen erfolgt in Form eines gesetzlichen Zuschlags. Versicherte zahlen zwischen dem 21. und 60. Lebensjahr zehn Prozent ihres eigenen Beitrags als Zuschlag ein. Dieser Zuschlag soll dazu beitragen, Beitragssteigerungen im Alter zu reduzieren und später im Rentenalter eine Entlastung zu bieten. Allerdings führen steigende Ausgaben und ausbleibende Zinserwartungen in der Praxis oft dazu, dass die Beiträge trotz der Rückstellungen weiter steigen. Im Umkehrschluss bedeutet dies für private Krankenversicherte, dass der Beitrag ein lebenslang steigt.

Was ist beim Wechsel einer Krankenversicherung zu beachten

Gesetzlich vorgeschriebene Alterungsrückstellungen müssen von privaten Krankenversicherungen abgeführt werden und belaufen sich auf einen gesetzlichen Zuschlag von 10%, der oft im Versicherungsschein vermerkt ist. Oft wünschen sich privat Versicherte eine Auszahlung dieser Rückstellungen. Allerdings sind diese Rückstellungen einzig dazu bestimmt, Beitragserhöhungen vorzubeugen, und können nicht ausgezahlt werden.

Bei Verträgen, die ab 2009 abgeschlossen wurden, werden bei einer Kündigung und gleichzeitigem Abschluss eines Vertrags bei einem anderen Unternehmen einige der Rückstellungen auf den neuen Vertrag übertragen. Doch für Kunden, die bereits vor 2009 privat versichert waren und zu einer neuen PKV wechseln, gehen die Alterungsrückstellungen verloren. Für Kunden, die in die gesetzliche Krankenversicherung überführt werden, besteht die Möglichkeit, die Rückstellungen in eine Zusatzversicherung umzuwandeln, unabhängig davon, wie lange der Versicherungsschutz bereits bestanden hat.

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